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Kognitionspsychologie im Marketing professionell erklärt

    Die Kognitionspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den mentalen Prozessen des Menschen befasst, die der Informationsverarbeitung zugrunde liegen. Sie untersucht, wie Menschen Informationen aufnehmen, speichern, verarbeiten und erinnern. Insbesondere geht es um die Mechanismen, durch die Menschen Wahrnehmungen, Gedanken, Problemlösungen und Entscheidungen treffen.

    Im Bereich des Neuromarketings gewinnt die Kognitionspsychologie zunehmend an Bedeutung, da ihre Erkenntnisse dazu beitragen, besser zu verstehen, wie Konsumenten Informationen aufnehmen und darauf reagieren (siehe: Verkaufspsychologie, Neuromarketing, Werbepsychologie und psychologisches Marketing).

    Das zentrale Ziel der Kognitionspsychologie (im Marketing) ist es, die kognitiven Prozesse hinter dem Verhalten zu erkennen und zu erklären, wie diese Prozesse unter andere die Wahrnehmung von Marken, Produkten und Dienstleistungen beeinflussen. Dies hat enorme Implikationen für das Marketing, da ein besseres Verständnis der kognitiven Mechanismen es ermöglicht, gezieltere und wirksamere Werbemaßnahmen zu entwickeln.

    Die Kognitionspsychologie ist nicht nur ein bedeutendes Forschungsfeld innerhalb der Psychologie, sondern auch eine zentrale Ressource für Marketingexperten. Sie hilft dabei, Konsumentenverhalten zu verstehen und zu beeinflussen, indem sie sich auf die Prozesse konzentriert, die während der Wahrnehmung und Entscheidungskontrolle im Kopf der Konsumenten ablaufen.

    Ein gutes Beispiel dafür ist das Konzept des „Cognitive Load“. Marketingbotschaften, die zu komplex oder informationsüberladen sind, können den kognitiven Prozess der Zielgruppe überlasten und zu einer Abnahme der Aufmerksamkeit führen. Dagegen können simplifizierte Botschaften, die den kognitiven Ressourcen des Konsumenten gerecht werden, die Wahrscheinlichkeit einer positiven Reaktion erhöhen (siehe: Kognitive Leichtigkeit und Aufmerksamkeitsökonomie)

    Zudem spielen auch kognitive Verzerrungen eine entscheidende Rolle. Sie beeinflussen, wie Konsumenten die Informationen wahrnehmen und wie sie ihre Entscheidungen treffen. Eine tiefere Einsicht in diese Verzerrungen, wie etwa der Ankereffekt oder der Bestätigungsfehler, ermöglicht es Marketern, gezielte Strategien zu entwickeln, die das Konsumentenverhalten gezielt steuern.


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    Neuromarketing ist ein Bereich des Marketings, der psychologische und neurowissenschaftliche Erkenntnisse nutzt, um das Konsumentenverhalten besser zu verstehen. Dabei stützt sich Neuromarketing stark auf die Erkenntnisse der Kognitionspsychologie. Diese Erkenntnisse helfen dabei, die Wahrnehmung, das Gedächtnis und die Entscheidungsprozesse von Konsumenten zu beeinflussen.

    Beispielsweise spielen kognitive Heuristiken eine zentrale Rolle im Marketing. Heuristiken sind einfache Daumenregeln, die Menschen helfen, Entscheidungen in komplexen Situationen schnell zu treffen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Verfügbarkeitsfehler, der besagt, dass Menschen ihre Entscheidungen häufig auf den Informationen stützen, die ihnen am leichtesten zugänglich sind. Im Marketing wird dies ausgenutzt, indem bestimmte Marken oder Produkte häufiger in der Kommunikation hervorgehoben werden, um ihre Verfügbarkeit und damit ihre Wahrnehmung zu steigern.

    Ein weiteres Konzept, das eng mit der Kognitionspsychologie verknüpft ist, ist das der kognitiven Dissonanz. Dieser Zustand tritt auf, wenn Konsumenten Informationen erhalten, die im Widerspruch zu ihren bestehenden Überzeugungen stehen. Marketingkampagnen, die kognitive Dissonanz reduzieren, können die Akzeptanz neuer Marken oder Produkte steigern, indem sie die Konsumenten von den Vorteilen der Neuanschaffung überzeugen und ihnen helfen, ihre Entscheidungen mit ihren bestehenden Überzeugungen in Einklang zu bringen.

    Konsumenten sind in ihrer Wahrnehmung und Entscheidungsfindung nicht immer rational. Sie unterliegen verschiedenen kognitiven Verzerrungen, die ihr Verhalten maßgeblich beeinflussen. Die Kognitionspsychologie hat diese Verzerrungen systematisch untersucht und bietet wertvolle Erkenntnisse für das Marketing.

    Ein bekanntes Phänomen ist der Ankereffekt, bei dem Konsumenten ihre Entscheidungen an einer Referenzgröße orientieren (Anker), die ihnen zu Beginn eines Prozesses vorgelegt wird. Ein Beispiel aus dem Marketing wäre, wenn ein hoher Originalpreis für ein Produkt zuerst genannt wird, um den später angezeigten Rabatt als besonders attraktiv erscheinen zu lassen.

    Ein weiteres Konzept aus der Kognitionspsychologie, das für das Marketing von Bedeutung ist, ist der Kontrasteffekt. Dieser beschreibt das Phänomen, dass Menschen die Eigenschaften eines Produkts in Relation zu anderen Produkten bewerten. Wird ein Produkt als „teuer“ angeboten, so wird der Preis als weniger abschreckend empfunden, wenn es im Vergleich zu noch teureren Produkten dargestellt wird. In einer Marketingkampagne kann der Kontrasteffekt gezielt eingesetzt werden, um Konsumenten zu beeinflussen.

    Ein weiterer Einflussfaktor auf das Konsumentenverhalten sind die kognitiven Frames. Diese mentalen „Rahmen“ beeinflussen, wie Informationen wahrgenommen und interpretiert werden. Ein Produkt wird anders wahrgenommen, je nachdem, ob es als „Wertangebot“ oder „Luxusartikel“ präsentiert wird. Marketingstrategien, die gezielt kognitive Frames einsetzen, können das Konsumentenverhalten gezielt steuern und die Kaufentscheidungen positiv beeinflussen.


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    Ein praktisches Beispiel, wie die Kognitionspsychologie im Marketing erfolgreich eingesetzt wird, ist das A-B Testing. Dies ist eine Methode, bei der zwei Versionen einer Marketingbotschaft oder -kampagne getestet werden, um herauszufinden, welche besser bei der Zielgruppe ankommt. Die Kognitionspsychologie liefert dabei wertvolle Einsichten darüber, welche kognitiven Faktoren die Entscheidung der Konsumenten beeinflussen. Zum Beispiel kann durch die Variation der Farben, Schriftarten oder des Layouts eines Angebots getestet werden, wie sich die Wahrnehmung der Konsumenten verändert.

    Ein weiteres Beispiel ist die Anwendung von affektiven Priming-Techniken. Hierbei handelt es sich um Techniken, die positive emotionale Reaktionen hervorrufen, um die Wahrnehmung eines Produkts zu verändern. Es wird angenommen, dass affektive Reaktionen, wie z.B. Freude oder Vertrauen, die Entscheidung eines Konsumenten maßgeblich beeinflussen können. Im Marketing werden positive Bilder, emotionale Musik und inspirierende Worte genutzt, um ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen und das Konsumentenverhalten zu steuern.

    Die Kognitionspsychologie liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Konsumenten denken, entscheiden und sich verhalten. Durch das Verständnis kognitiver Prozesse und Verzerrungen können Marketingexperten die Wahrnehmung und das Verhalten der Zielgruppe gezielt beeinflussen. Im Kontext des Neuromarketings spielen diese Erkenntnisse eine zentrale Rolle, um eine tiefere Verbindung zwischen Konsumenten und Marken zu schaffen.

    Indem Unternehmen die Prinzipien der Kognitionspsychologie anwenden, können sie ihre Marketingstrategien präzisieren, die Conversion-Rate steigern und die Kundenzufriedenheit nachhaltig erhöhen. Das richtige Verständnis der kognitiven Prozesse, die das Konsumentenverhalten steuern, ist daher eine entscheidende Grundlage für erfolgreiche Marketingmaßnahmen.

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    Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg
    Ihr Kevin Jackowski



    Über mich

    Hallo, ich bin Kevin Jackowski,
    Ihr Experte für psychologisches Marketing.
    Ich kann mittlerweile auf über 16 Jahre Online Marketing
    Know-how zurückblicken und erarbeite zusammen mit meinen
    Kundinnen und Kunden effektive und fundierte Strategien zur nachhaltigen Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzmaximierung. Dabei lege ich meinen
    persönlichen Fokus vor allem auf wissenschaftlich
    fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie.

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