Was sind Gestaltprinzipien?
Gestaltprinzipien (oder auch Gestaltgesetze) sind zentrale Konzepte der Gestaltpsychologie, die beschreiben, wie das menschliche Gehirn visuelle Informationen wahrnimmt und organisiert. Diese Prinzipien helfen dabei, Muster zu erkennen, Zusammenhänge herzustellen und visuelle Eindrücke zu strukturieren. Im Marketing und Neuromarketing wird dieses Wissen genutzt, um visuelle Reize so zu gestalten, dass sie die Wahrnehmung des Konsumenten gezielt beeinflussen (siehe: Verkaufspsychologie, Neuromarketing, Werbepsychologie und psychologisches Marketing).
Gestaltprinzipien sind nicht nur in der Wahrnehmungspsychologie von Bedeutung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle in der Gestaltung von Interfaces, Verpackungen und Werbematerialien. Sie können beispielsweise helfen, die Benutzererfahrung zu verbessern und Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen.
Gestaltprinzipien – Diese Begriffe müssen Sie kennen
Neben den „Gestaltprinzipien“ gibt es mehrere relevante Begriffe, die im Kontext der Wahrnehmungspsychologie und des Neuromarketings von Bedeutung sind. Diese umfassen unter anderem:
- Wahrnehmung – Der Prozess, durch den unser Gehirn Informationen aus der Umwelt aufnimmt und interpretiert.
- Visuelle Hierarchie – Eine Gestaltungstechnik, die darauf abzielt, die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt zu lenken.
- Proximitätsprinzip – Das Prinzip, dass Objekte, die räumlich nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.
- Ähnlichkeitsprinzip – Menschen nehmen ähnliche Objekte als zusammengehörig wahr, auch wenn sie nicht unbedingt zusammen gehören.
- Symmetrieprinzip – Symmetrische Formen und Strukturen werden als geordneter und harmonischer wahrgenommen.
- Forderung nach Klarheit – Das Bedürfnis nach klaren und verständlichen visuellen Informationen, die leicht verarbeitet werden können.
Wichtige Erklärungen genannter Begriffe:
Proximitätsprinzip: Dieses Prinzip besagt, dass Elemente, die in der Nähe zueinander platziert sind, als zusammengehörig wahrgenommen werden. In der Gestaltung von Websites oder Werbeanzeigen kann dieses Prinzip genutzt werden, um verwandte Inhalte oder Produkte zu gruppieren, was die Benutzerfreundlichkeit und Effektivität steigern kann.
Ähnlichkeitsprinzip: Menschen tendieren dazu, ähnliche Objekte als zusammengehörig wahrzunehmen. Im Marketing kann dieses Prinzip angewendet werden, um visuelle Konsistenz zu erzeugen und Markenidentität zu stärken. Beispielsweise wird bei der Gestaltung von Werbematerialien oft eine bestimmte Farbpalette oder Schriftart gewählt, um Wiedererkennungswert zu schaffen.
Symmetrieprinzip: Symmetrie wird als angenehm und harmonisch wahrgenommen. In der visuellen Gestaltung kann Symmetrie genutzt werden, um ein ausgewogenes und ästhetisches Design zu schaffen. Dies kann insbesondere in der Produktverpackung oder beim Branding von Marken eine Rolle spielen.
Kontinuitätsprinzip: Dieses Prinzip bezieht sich darauf, dass unser Gehirn dazu neigt, Linien oder Formen als fortlaufend zu sehen, auch wenn sie unterbrochen sind. In der Webgestaltung wird dies genutzt, um Benutzer durch visuelle Elemente wie Pfeile oder Linien durch die Seite zu führen.
Vervollständigungsprinzip: Unser Gehirn vervollständigt unvollständige Informationen, um ein vollständiges Bild zu schaffen. Dieses Prinzip ist in der Werbe- und Grafikgestaltung von Bedeutung, da es genutzt werden kann, um eine starke visuelle Wirkung zu erzielen, indem beispielsweise nur teilweise gezeigte Bilder verwendet werden, die die Vorstellungskraft anregen.
Auf dieses Wissen wollen Sie nicht verzichten
- Webanalyse
- Farbpsychologie
- Customer Journey
- Zielgruppenanalyse
- Conversion-Optimierung
- Emotionales Marketing
- Conversion-Rate
- Landingpage optimieren
- Usability
Praxisorientierte Anwendung der Gestaltprinzipien im Marketing
Gestaltprinzipien finden insbesondere im Bereich des Neuromarketings Anwendung, da sie direkt auf die Art und Weise abzielen, wie Konsumenten visuelle Informationen verarbeiten. Hier sind einige praxisorientierte Tipps zur Anwendung der Gestaltprinzipien:
Produktpräsentation: Die Anwendung des Proximitätsprinzips bei der Produktpräsentation sorgt dafür, dass ähnliche Produkte oder Produktkategorien miteinander in Verbindung gebracht werden, was die Kaufentscheidung erleichtert. Wenn ein Konsument beispielsweise eine Produktgruppe wie „Laufbänder“ betrachtet, können ergänzende Sport-Produkte nahe beieinander platziert werden.
Visuelle Hierarchie und A/B Testing: Die Anwendung des Ähnlichkeitsprinzips kann durch A/B-Testing weiter optimiert werden. So kann getestet werden, welche Farben, Schriftarten und Designelemente beim Konsumenten stärker als zusammengehörig wahrgenommen werden, um gezielt die Aufmerksamkeit zu lenken.
Erhöhung der Conversion-Rate: Durch gezielte Anwendung des Symmetrieprinzips und der Klarheit können Design-Elemente auf Websites so gestaltet werden, dass sie den Besucher intuitiv zu den wichtigsten Call-to-Action-Elementen führen, was die Conversion-Rate steigern kann.
Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg
Ihr Kevin Jackowski

Über mich
Hallo, ich bin Kevin Jackowski,
Ihr Experte für psychologisches Marketing.
Ich kann mittlerweile auf über 16 Jahre Online Marketing
Know-how zurückblicken und erarbeite zusammen mit meinen
Kundinnen und Kunden effektive und fundierte Strategien zur nachhaltigen Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzmaximierung. Dabei lege ich meinen
persönlichen Fokus vor allem auf wissenschaftlich
fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie.
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