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Scheinkorrelation im Marketing – Das müssen Sie wissen!

    Die Scheinkorrelation, oft auch als illusorische Korrelation bezeichnet, tritt auf, wenn zwischen zwei Variablen eine vermeintliche Beziehung besteht, die in Wirklichkeit nicht existiert. Diese falsche Wahrnehmung kann durch verschiedene kognitive Verzerrungen oder äußere Einflüsse erzeugt werden. Im Kontext des Neuromarketings und der Psychologie ist die Scheinkorrelation von Bedeutung, da sie die Entscheidungsfindung und Wahrnehmung von Konsumenten beeinflussen kann, ohne dass eine tatsächliche kausale Verbindung zwischen den beobachteten Variablen besteht.

    Für Marketingexperten und Führungskräfte, die auf datengetriebenes Marketing setzen, stellt das Erkennen von Scheinkorrelationen eine wichtige Fähigkeit dar, um Fehlinvestitionen und ineffektive Strategien zu vermeiden. Dies betrifft insbesondere die Auswertung von A-B-Tests, Kundenverhalten und die Optimierung von Kampagnen.

    Scheinkorrelationen entstehen aus der Tendenz des menschlichen Gehirns, Muster in Daten zu suchen, selbst wenn keine wirkliche Verbindung zwischen den Variablen besteht. Diese Fehlerwahrnehmung kann durch verschiedene kognitive Mechanismen verstärkt werden:

    1. Verfügbarkeitsheuristik: Menschen neigen dazu, jene Informationen zu berücksichtigen, die ihnen am leichtesten zugänglich sind. Wenn in der Vergangenheit zufällig ein Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen beobachtet wurde, glauben sie, dass dieser Zusammenhang auch in der Zukunft besteht (siehe: Verfügbarkeitsheuristik).
    2. Kognitive Verzerrungen: Der Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) führt dazu, dass Personen nur die Informationen suchen oder sich nur an die Ereignisse erinnern, die ihre bestehende Meinung bestätigen, wodurch Scheinkorrelationen verstärkt werden können.
    3. Selektive Wahrnehmung: Menschen tendieren dazu, nur jene Ereignisse oder Daten zu beachten, die ihrer Vorstellung von Realität entsprechen, was die Entstehung einer Scheinkorrelation begünstigt.
    4. Fehlende Kontrolle über externe Faktoren: In vielen Fällen ist es schwierig, alle relevanten Variablen zu kontrollieren. Dies führt dazu, dass nicht erfasste Einflussgrößen die beobachtete Korrelation verzerren.


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    Im Neuromarketing – einer Disziplin, die die psychologischen Aspekte des Konsumverhaltens in Marketingstrategien integriert – spielt die Scheinkorrelation eine zentrale Rolle. Sie kann die Marketingstrategie erheblich beeinflussen, vor allem bei der Analyse von Konsumentenverhalten und der Interpretation von Daten.

    Verzerrte Dateninterpretation

    Scheinkorrelationen führen dazu, dass Marketingexperten fälschlicherweise Annahmen über Konsumentenpräferenzen oder -verhalten treffen. Ein häufiges Beispiel ist der Fehler, eine Korrelation zwischen einer Werbemaßnahme und einem Anstieg der Verkaufszahlen zu sehen, obwohl externe Faktoren wie saisonale Effekte oder unberücksichtigte Markttrends die tatsächliche Ursache sein könnten.

    Fehlinvestitionen in Kampagnen

    Fehlerhafte Annahmen über den Zusammenhang zwischen verschiedenen Variablen können zu Fehlinvestitionen in Marketingkampagnen führen. Ein Beispiel wäre das Steigern des Werbebudgets für eine bestimmte Produktkategorie basierend auf einer falsch interpretierten Korrelation zwischen Werbeausgaben und Verkäufen (siehe: Suchmaschinenwerbung und Social Media Marketing).

    Wahrnehmung von Konsumentenentscheidungen

    Konsumenten neigen dazu, Entscheidungsmuster zu bilden, die auf Scheinkorrelationen basieren. Sie glauben möglicherweise, dass der Konsum eines Produkts ihr Wohlbefinden direkt beeinflusst, obwohl dies nicht der Fall ist. Dies stellt eine Herausforderung für Marketer dar, da diese Verzerrung das Verhalten beeinflussen kann, selbst wenn es keine kausale Beziehung gibt.

    Das Erkennen und Vermeiden von Scheinkorrelationen erfordert eine kritische und systematische Herangehensweise. Die folgenden Maßnahmen können helfen:

    Strenge Tests und A/B-Tests

    A-B-Testing ist eine bewährte Methode, um Marketingstrategien und -kampagnen auf ihre tatsächliche Wirkung hin zu überprüfen. Es hilft, die Korrelation zwischen verschiedenen Variablen und den tatsächlichen Effekten zu isolieren. So kann eine falsche Wahrnehmung von Korrelationen vermieden werden.

    Langfristige Datenanalyse

    Scheinkorrelationen entstehen häufig in kurzfristigen Datensätzen. Langfristige Analysen und die Berücksichtigung von saisonalen und externen Faktoren verbessern die Qualität der Dateninterpretation und reduzieren Verzerrungen.

    Multivariate Analyse

    Durch die Durchführung einer multivariaten Analyse, bei der mehrere Variablen gleichzeitig berücksichtigt werden, kann eine isolierte Betrachtung einzelner Variablen vermieden werden. Dies trägt dazu bei, Scheinkorrelationen zu vermeiden, da mehrere Einflussfaktoren in die Analyse einfließen.

    Cross-Validierung

    Eine Cross-Validierung, bei der Modelle mit verschiedenen Datensätzen getestet werden, stellt sicher, dass die beobachteten Korrelationen nicht auf spezifische Datenmuster beschränkt sind und auch in anderen Kontexten bestehen.

    Korrekte Interpretation von Korrelation und Kausalität

    Es ist entscheidend zu verstehen, dass eine Korrelation nicht automatisch eine Kausalität bedeutet. Dies ist ein häufiger Fehler, der zu Scheinkorrelationen führt. Marketer sollten daher immer vorsichtig sein, bevor sie Annahmen treffen, die auf Korrelationen basieren.


    Auf dieses Wissen wollen Sie nicht verzichten


    In der Kundenpsychologie kann die Scheinkorrelation eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, das Verhalten von Konsumenten zu verstehen. Viele Marketingstrategien beruhen auf der Annahme, dass bestimmte Konsumverhalten miteinander verknüpft sind, obwohl diese Verknüpfung nicht immer eine kausale Basis hat.

    Einfluss von Emotionen auf Kaufentscheidungen

    Konsumenten tendieren dazu, emotionale Reaktionen mit bestimmten Produkten oder Marken zu verknüpfen. Ein Beispiel: Eine Werbekampagne könnte den Eindruck erwecken, dass der Kauf eines Produkts direkt zu einem höheren Glücksgefühl führt. Tatsächlich könnte es jedoch sein, dass das erhöhte Glücksgefühl auf anderen Faktoren basiert, z. B. auf einer verbesserten sozialen Situation oder einem bestimmten Ereignis im Leben des Konsumenten (siehe: Hormone im Marketing und Dopamin im Marketing).

    Wahrnehmung von Markenwerten

    Marken können unbewusste Verbindungen zu positiven oder negativen Gefühlen aufbauen. Eine Scheinkorrelation entsteht, wenn Konsumenten glauben, dass bestimmte Eigenschaften einer Marke sie zu einem besseren Menschen machen. Diese Korrelation ist jedoch oft illusorisch und hat keine echte Basis in den Eigenschaften der Marke selbst.

    Konsumgewohnheiten und soziale Einflüsse

    Ein weiteres Beispiel für Scheinkorrelationen im Marketing ist der Einfluss von sozialen Netzwerken. Konsumenten könnten den Eindruck gewinnen, dass ein bestimmtes Produkt durch die Empfehlungen ihrer Freunde oder durch die breite Akzeptanz in sozialen Medien mehr Wert hat. Diese Wahrnehmung ist jedoch keine objektive Korrelation, sondern eine durch soziale Normen und den Wunsch nach Zugehörigkeit verstärkte Illusion.

    Für Marketingverantwortliche und Führungskräfte ist es entscheidend, Scheinkorrelationen zu erkennen und von echten Kausalbeziehungen zu unterscheiden. Dies ist besonders wichtig, wenn datenbasierte Marketingstrategien eingesetzt werden, um Zielgruppen zu erreichen und Kampagnen zu optimieren. Indem man sich der potenziellen Verzerrungen bewusst wird und Techniken wie A/B-Tests, multivariate Analysen und Cross-Validierung anwendet, kann man Fehlinvestitionen vermeiden und die Effektivität von Marketingmaßnahmen steigern.

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    Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg
    Ihr Kevin Jackowski



    Über mich

    Hallo, ich bin Kevin Jackowski,
    Ihr Experte für psychologisches Marketing.
    Ich kann mittlerweile auf über 16 Jahre Online Marketing
    Know-how zurückblicken und erarbeite zusammen mit meinen
    Kundinnen und Kunden effektive und fundierte Strategien zur nachhaltigen Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzmaximierung. Dabei lege ich meinen
    persönlichen Fokus vor allem auf wissenschaftlich
    fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie.

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