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Das explizite System im Marketing professionell erklärt

    Das explizite System bezieht sich in der Psychologie auf den Teil des menschlichen Kognition-Systems, der für bewusste, absichtliche und kontrollierte Entscheidungsprozesse zuständig ist. Anders als das implizite System, das unbewusste und automatische Reaktionen steuert, basiert das explizite System auf einer reflektierten, rationalen Entscheidungsfindung. Es wird aktiv genutzt, wenn Menschen ihre Meinungen, Überzeugungen und Handlungen bewusst steuern. Das explizite System ist besonders relevant im Neuromarketing, da es den bewussten Entscheidungsprozess beeinflusst, der mit Markenwahrnehmung, Werbung und Kaufentscheidungen verbunden ist.

    Für Manager, die Marketingstrategien entwickeln, ist es wichtig, das explizite System zu verstehen, da es die Grundlage für viele gezielte Marketingtechniken bildet, die auf rationale Argumentation und bewusste Wahrnehmung abzielen. Dazu gehören beispielsweise Werbekampagnen, die auf Argumenten beruhen oder die Bewusstseinsbildung einer Marke fördern (siehe: Verkaufspsychologie, Neuromarketing, Werbepsychologie und psychologisches Marketing).

    Das explizite System arbeitet bewusst und reflektiert. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen, die eine höhere Komplexität und ein hohes Maß an Kontrolle erfordern. Menschen greifen auf dieses System zurück, wenn sie eine Entscheidung treffen müssen, die nicht durch automatische Prozesse beeinflusst wird. Der Denkprozess folgt oft einer Schritt-für-Schritt-Analyse, bei der die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Die Aktivierung dieses Systems kann durch verschiedene äußere und innere Faktoren angestoßen werden, wie etwa durch emotionale Reize, kognitive Dissonanz oder durch Informationen, die gezielt vermittelt werden.

    Im Marketing bedeutet dies, dass das explizite System ein effektives Ziel für Kampagnen ist, die Argumente und rationale Informationen nutzen, um Konsumenten zu beeinflussen. Werbung, die klare, rationale und fundierte Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen bietet, richtet sich an die Verarbeitung durch das Explizite System.


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    Das Verständnis des expliziten Systems im Neuromarketing ist von wesentlicher Bedeutung, wenn Unternehmen ihre Zielgruppen durch gezielte und durchdachte Marketingstrategien erreichen möchten. Insbesondere in Branchen, in denen die Kaufentscheidungen rational und informationsbasiert getroffen werden – wie etwa im B2B-Marketing oder bei hochpreisigen Produkten – ist das explizite System ein zentraler Faktor.

    Wie beeinflusst das explizite System das Konsumverhalten?

    Das explizite System hat in vielen Entscheidungsprozessen eine direkte Rolle. Menschen, die das explizite System aktiv nutzen, sind oftmals mit der Auswahl zwischen verschiedenen Alternativen konfrontiert und neigen dazu, eine Entscheidung aufgrund von klaren Kriterien zu treffen. Im Marketing werden Konsumenten, die stärker auf das Explizite System ansprechen, durch gut strukturierte Informationen, Vergleiche und detaillierte Produktmerkmale angesprochen.

    Konsumenten, die ihre Kaufentscheidungen auf dieser bewussten Ebene treffen, werden häufig von Argumenten beeinflusst, die durch A/B-Tests, Verhaltensanalysen und andere Tools der Marktsegmentierung getestet werden. Hier wird klar, dass Marketingentscheidungen auf bewusster, zielgerichteter Kommunikation beruhen, die auf den kognitiven Prozess des Konsumenten abgestimmt sind.

    Anwendungsbeispiel im Marketing:

    Ein konkretes Beispiel für den Einsatz des Expliziten Systems im Marketing ist die Platzierung von Produktdetails auf einer Landingpage. Verbraucher, die das explizite System aktiv nutzen, möchten klare, präzise und verständliche Informationen erhalten, die ihnen helfen, eine informierte Kaufentscheidung zu treffen. In einer solchen Situation sind prägnante Fakten, gut strukturierte Inhalte und transparente Preisangaben ausschlaggebend.

    Das explizite System ist eng mit verschiedenen psychologischen Theorien und Konzepten verknüpft, die das Konsumentenverhalten und die Entscheidungsfindung erklären. Einige der relevantesten Theorien im Zusammenhang mit dem Expliziten System sind die kognitive Dissonanztheorie, die Zwei-Prozess-Theorie und die Theorie der kognitiven Verzerrung.

    Kognitive Dissonanz und das explizite System

    Die kognitive Dissonanztheorie beschreibt den Zustand der psychologischen Spannung, der entsteht, wenn ein Konsument mit widersprüchlichen Informationen konfrontiert wird. Das explizite System ist in der Lage, solche Dissonanzen bewusst zu verarbeiten und Lösungen zu finden. Ein Unternehmen könnte zum Beispiel diese Theorie nutzen, um Marketingstrategien zu entwickeln, die bewusst Dissonanz erzeugen und dann durch klare, rationale Argumentation auflösen. Ein häufiges Beispiel ist die Werbung, die den Konsumenten mit Vorteilen und Alleinstellungsmerkmalen konfrontiert und so eine kognitive Klarheit herstellt.

    Zwei-Prozess-Theorie und das explizite System

    Die Zwei-Prozess-Theorie der Informationsverarbeitung unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Denkprozessen: dem schnellen, automatischen (impliziten) und dem langsamen, kontrollierten (expliziten) Prozess. In diesem Zusammenhang wird das explizite System als der Prozess verstanden, der gezielt und bewusst Informationen verarbeitet und dabei alle verfügbaren Informationen logisch abwägt. Diese Theorie hilft dabei, das Verhalten von Konsumenten zu verstehen und gezielt anzusprechen, besonders in komplexeren Entscheidungsprozessen.


    Auf dieses Wissen wollen Sie nicht verzichten


    Die Gestaltung einer Marke und ihre Kommunikation kann gezielt auf das explizite System ausgerichtet werden, um das Bewusstsein und die Wahrnehmung bei potenziellen Kunden zu steigern. Ein klarer, durchdachter Markenauftritt mit rational nachvollziehbaren Vorteilen, einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und transparenten Aussagen kann die Aktivierung des expliziten Systems fördern.

    Die Art und Weise, wie ein Unternehmen sich präsentiert, sollte daher strategisch auf den bewussten Entscheidungsprozess des Konsumenten ausgerichtet werden. Zu den wesentlichen Werkzeugen gehören hier beispielsweise Brand Awareness-Kampagnen, bei denen gezielt fundierte Informationen über die Markenmerkmale vermittelt werden.

    Beispiel einer expliziten Markenkampagne:

    Ein gutes Beispiel für eine Markenkampagne, die auf das explizite System ausgerichtet ist, ist eine Vergleichswebsite für Elektronikprodukte, die durch detaillierte Tests und Bewertungen den Konsumenten bewusst vor Augen führt, welche Produkte am besten zu seinen Bedürfnissen passen. Indem verschiedene Produkte und ihre Eigenschaften klar und detailliert nebeneinander gestellt werden, wird das Explizite System des Konsumenten aktiviert, der sich daraufhin auf der Grundlage rationaler Argumente für ein Produkt entscheidet.

    Das explizite System spielt eine zentrale Rolle bei der bewussten und kontrollierten Entscheidungsfindung von Konsumenten. Im Neuromarketing ist das Wissen um die Funktionsweise des Expliziten Systems entscheidend, um Marketingstrategien zu entwickeln, die auf rationale Argumentation, Informationsvermittlung und klare Kommunikation setzen. Unternehmen, die das explizite System ihrer Zielgruppen ansprechen, können durch präzise und fundierte Marketingmaßnahmen ihre Markenwahrnehmung und Kaufentscheidungen nachhaltig beeinflussen.

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    Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg
    Ihr Kevin Jackowski



    Über mich

    Hallo, ich bin Kevin Jackowski,
    Ihr Experte für psychologisches Marketing.
    Ich kann mittlerweile auf über 16 Jahre Online Marketing
    Know-how zurückblicken und erarbeite zusammen mit meinen
    Kundinnen und Kunden effektive und fundierte Strategien zur nachhaltigen Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzmaximierung. Dabei lege ich meinen
    persönlichen Fokus vor allem auf wissenschaftlich
    fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie.

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