Zum Inhalt springen

Behavioral Targeting im Marketing professionell erklärt

    Behavioral Targeting beschreibt eine Marketingstrategie, die auf das Verhalten und die Interaktionen von Nutzern im Internet abzielt. Durch die Analyse von Nutzerdaten, die durch verschiedene Aktivitäten im Netz (z.B. Klicks, Seitenaufrufe, Suchanfragen) generiert werden, können gezielte Werbemaßnahmen geschaltet werden.

    Das Ziel von Behavioral Targeting ist es, individuell angepasste Werbung auszuspielen, die den Interessen und Bedürfnissen der Nutzer entspricht. Dies steigert die Relevanz von Marketinginhalten und führt zu einer höheren Conversion-Rate.

    Behavioral Targeting basiert auf der Sammlung und Auswertung von Daten, die Nutzer bei ihren Interaktionen mit digitalen Plattformen hinterlassen. Dazu gehören unter anderem:

    1. Cookies: Kleine Textdateien, die auf den Geräten der Nutzer gespeichert werden und es ermöglichen, deren Online-Aktivitäten zu verfolgen.
    2. Tracking-Pixel: Unsichtbare „Bilder“, die z.B. auf Webseiten eingebettet sind und die Aktivitäten der Nutzer verfolgen, etwa welche Seiten sie besuchen oder welche Produkte sie interessieren.
    3. Such- und Kaufverhalten: Auswertung von Suchanfragen, Einkaufswägen und gekauften Produkten, um Muster im Verhalten zu erkennen (siehe: Kaufverhalten).

    Durch die Analyse dieser Daten wird es möglich, Zielgruppen präzise anzusprechen und Werbung auszuspielen, die auf deren individuelle Interessen abgestimmt ist. Behavioral Targeting nutzt dabei nicht nur aktuelle, sondern auch historische Daten, um fundierte Prognosen über das zukünftige Verhalten der Nutzer zu treffen.


    Psychologisches
    Marketing
    Erfolgreiche Strategien, exklusive Tipps und wissenschaftlich fundiertes Wissen rund um die Themen: Neuromarketing und Verkaufspsychologie

    Kostenlos und ohne Nachteile
    Abmelde-Link in jedem Newsletter


    Für Unternehmen im Bereich des Neuromarketings stellt Behavioral Targeting eine äußerst wertvolle Methode dar, um Marketingstrategien gezielt zu optimieren. Es ermöglicht, die Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppen besser zu verstehen und individuelle, personalisierte Angebote zu erstellen (siehe: Verkaufspsychologie, Neuromarketing, Werbepsychologie und psychologisches Marketing).

    Dies hat eine Reihe von Vorteilen:

    • Erhöhung der Relevanz: Durch maßgeschneiderte Werbung wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Nutzer auf Werbeanzeigen reagieren.
    • Optimierung der Customer Journey: Behavioral Targeting kann dazu beitragen, die Interaktion mit Nutzern über verschiedene Touchpoints hinweg zu verbessern, indem es relevante Inhalte genau dann anbietet, wenn der Nutzer am empfänglichsten dafür ist (siehe: Customer Journey).
    • Steigerung der Conversion-Rate: Da Nutzer gezielt mit relevanten Produkten und Dienstleistungen angesprochen werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Kaufentscheidung treffen.

    Die Verwendung von Behavioral Targeting ist jedoch nicht ohne Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und die Wahrung der Privatsphäre der Nutzer. Kritiker des Behavioral Targeting werfen vor, dass es zu einer unkontrollierten Sammlung von personenbezogenen Daten führt, was Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre aufwirft. In vielen Ländern, insbesondere in der EU, gibt es deshalb strenge Datenschutzvorschriften, die Unternehmen dazu verpflichten, die Zustimmung der Nutzer einzuholen, bevor personenbezogene Daten für Behavioral Targeting genutzt werden.

    Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat in diesem Zusammenhang klare Vorgaben gemacht, die Unternehmen einhalten müssen, wenn sie Behavioral Targeting betreiben. Nutzer müssen transparent über die Verwendung ihrer Daten informiert werden, und sie haben das Recht, der Nutzung ihrer Daten zu widersprechen. Das bedeutet, dass Unternehmen Strategien entwickeln müssen, um eine Balance zwischen personalisiertem Marketing und dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer zu finden (auch hier gilt: Fachpersonal (z.B. Anwalt / Anwältin fragen)).

    Vorteile:

    • Personalisierte Werbung: Behavioral Targeting ermöglicht eine präzise Ansprache der Zielgruppen, indem es auf deren Verhalten und Präferenzen abgestimmte Werbung ausspielt.
    • Erhöhte Effizienz: Werbung wird nur denjenigen Nutzern gezeigt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit interessiert sind, was die Effizienz von Marketingkampagnen steigert.
    • Bessere Nutzung von Marketingbudgets: Durch die präzisere Ansprache wird weniger Geld in unpassende Zielgruppen investiert, was zu einer besseren Rendite der Marketingausgaben führt.

    Herausforderungen:

    • Datenschutzbedenken: Die Sammlung von Nutzerdaten und deren Auswertung wirft datenschutzrechtliche Fragen auf. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die geltenden Gesetze einhalten.
    • Komplexität der Umsetzung: Um Behavioral Targeting erfolgreich zu implementieren, sind fortschrittliche Technologien und Analysetools notwendig, die nicht nur teuer sein können, sondern auch Expertise erfordern (siehe: Webanalyse).
    • Verzerrung durch Algorithmen: Es besteht die Gefahr, dass Behavioral Targeting auf fehlerhaften oder unzureichenden Daten basiert, was zu einer falschen Zielgruppenansprache führt.


    Auf dieses Wissen wollen Sie nicht verzichten


    Beispiel 1: E-Commerce

    Ein Online-Shop für Elektronikprodukte nutzt Behavioral Targeting, um gezielte Werbung für Produkte zu schalten. Ein Nutzer, der auf der Website nach Fernseher gesucht hat, erhält durch Cookies und Tracking-Pixel gezielt Werbung für Fernseher, die er sich auf der Website angesehen hat. Gleichzeitig könnte der Nutzer Angebote für Zubehörprodukte angezeigt bekommen, die häufig mit Fernseher gekauft werden. Diese personalisierte Werbung hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer einen Kauf tätigt, als allgemeine Werbung ohne Bezug zum bisherigen Verhalten (siehe: Kaufwahrscheinlichkeit).

    Beispiel 2: Content Marketing

    Ein Unternehmen im Bereich der Finanzdienstleistungen nutzt Behavioral Targeting, um Inhalte über finanzielle Bildung gezielt an Interessenten auszuspielen. Durch die Analyse des Online-Verhaltens erkennt das Unternehmen, dass ein Nutzer regelmäßig nach Informationen zu Anlagemöglichkeiten sucht. Auf Grundlage dieses Verhaltens wird dem Nutzer gezielt ein Whitepaper zu Investmentstrategien angeboten, das für ihn von besonderem Interesse sein dürfte (siehe: Content Marketing).

    Es ist wichtig, Behavioral Targeting von Contextual Targeting zu unterscheiden. Während Behavioral Targeting auf dem individuellen Verhalten und den Interessen des Nutzers basiert, fokussiert sich Contextual Targeting auf den Kontext der Webseite, auf der die Werbung erscheint. Bei Contextual Targeting wird die Werbung basierend auf den Inhalten der Seite geschaltet, ohne das Verhalten des Nutzers zu berücksichtigen. Beide Methoden haben ihre eigenen Vorteile und können je nach Zielsetzung eines Unternehmens kombiniert werden, um eine noch effektivere Werbestrategie zu entwickeln.

    Behavioral Targeting hat sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug im Marketing entwickelt. Es ermöglicht eine präzise und personalisierte Ansprache von Zielgruppen und steigert so die Effizienz von Marketingkampagnen. Allerdings müssen Unternehmen die datenschutzrechtlichen Anforderungen im Blick behalten und sicherstellen, dass sie verantwortungsbewusst mit den gesammelten Daten umgehen. Die Entwicklung neuer Technologien und der zunehmende Fokus auf den Schutz der Privatsphäre dürften die Weiterentwicklung von Behavioral Targeting in den kommenden Jahren stark beeinflussen. Unternehmen, die in diesem Bereich erfolgreich sein wollen, müssen sowohl technologische als auch ethische Aspekte in ihre Strategien einfließen lassen.

    Bis hier gelesen? → Dann unterstützen Sie mich gern, indem Sie jetzt diesen Artikel teilen - Danke!

    Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg
    Ihr Kevin Jackowski



    Über mich

    Hallo, ich bin Kevin Jackowski,
    Ihr Experte für psychologisches Marketing.
    Ich kann mittlerweile auf über 16 Jahre Online Marketing
    Know-how zurückblicken und erarbeite zusammen mit meinen
    Kundinnen und Kunden effektive und fundierte Strategien zur nachhaltigen Kundengewinnung, Kundenbindung und Umsatzmaximierung. Dabei lege ich meinen
    persönlichen Fokus vor allem auf wissenschaftlich
    fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie.

    Haben Sie diese Artikel schon gelesen?

    Bonusprogramme im Marketing
    Bounce Rate im Marketing
    Brand Awareness im Marketing
    Brand Experience im Marketing
    Brand Management im Marketing
    Kundenzufriedenheit im Marketing